Buchtipp: „My Little Green Kitchen“ von Sylwia Gervais
Werbung, unbezahlt
Wenn man Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien hat, ist es manchmal gar nicht so leicht, auch noch die Themen Plastik vermeiden und Nachhaltigkeit mit der Ernährung zu vereinbaren. Gerade in diesem Jahr wurde einem die Wichtigkeit des Klimaschutzes immer wieder verdeutlicht und dazu gehört die Einschränkung des Konsums tierischer Produkte. In der Vergangenheit habe ich immer wieder mal vegane Kochbücher gekauft. Leider war es oft so, dass etwa 80 % der Rezepte Zutaten wie Mandelmus, Sojaprodukte und Agavendicksaft enthalten. Schon das zeigt deutlich, dass auch vegane Ernährung nicht unbedingt etwas mit regionalem oder gesundem Essen zu tun haben muss. Mal abgesehen davon, dass ich genau diese Produkte nicht vertrage. Ich war immer enttäuscht und habe mir letztlich vorgenommen, keine Kochbücher mehr zu kaufen.
Aber dieses Jahr habe ich Syl Gervais entdeckt. Zuerst auf Instagram, wo sie uns an ihrem grünen Lifestyle teilhaben läßt. Dann stöberte ich auf ihrem Blog, wo sie Rezepte und Anleitungen teilt. Syl hat vor ein paar Jahren ihr Leben umgekrempelt. Nach einer langen Phase mit viel Kopfschmerzen hat sie erst ihre Ernährung auf zuckerarm und vegan umgestellt und dann auch ihre Lebensumstände geändert. Sie hat ihren Konsum heruntergeschraubt, putzt mit selbst hergestellten Reinigungsmitteln und versucht, sich so saisonal und regional wie möglich zu ernähren.
Das Kochbuch
Dieses Jahr hat Syl ihr erstes Kochbuch * veröffentlicht.
- Sylwia Gervais
- „My Little Green Kitchen“
- Hölker Verlag
- 208 Seiten
- 30 €
- ISBN 978-3881171847
Fast ein halbes Jahr habe ich mir auf die Finger gehauen und mich daran erinnert, dass ich auf gar keinen Fall mehr irgendein Kochbuch kaufen wollte. Dann habe ich es in einem Buchladen entdeckt und mich mit „My Little Green Kitchen“ in eine stille Ecke gesetzt. In dem Buch geht es nicht nur um Rezepte. Eigentlich ist es eine Liebeserklärung an die Jahreszeiten, illustriert durch wunderschöne Fotos und Tipps zur Resteverwertung oder Dekoration. Es ist fest eingebunden und der Einband ist sehr hochwertig. Das Buch wurde im Herbst im 53. Literarischen Wettbewerb der Gastronomischen Akademie mit einer Goldmedaille im Bereich Obst/ Gemüse/ Kräuter ausgezeichnet.
Die Rezepte enthalten natürlich nicht ausschließlich regionale Produkte. Es wird durchaus auch mal zu Kichererbsen, Mandelmus oder Avocado gegriffen. Aber der Unterschied ist, dass dies nicht in jedem Rezept zu finden ist. Und so hat sich das Buch doch in meine Küche geschlichen und ich habe das nicht bereut. Bei den Rezepten, in denen Mehl genutzt wird, ersetze ich es durch glutenfreies Mehl und das funktioniert sehr gut.
So habe ich einige Gerichte, wie zum Beispiel die Süßkartoffelgnocchi oder Piroggen in mein Repertoire aufgenommen und sowohl der Gatte als auch der Teenie sind begeistert. Wenn ich die vegane Bolognese mache, schmecken dem Teenie sogar Linsen. Und der Gatte, der mir vor einiger Zeit erklärte, den Grünkohl aus dem Hochbeet könne ich schön alleine essen, war vom Grünkohl-Quinoa-Salat positiv überrascht.
Wir haben unseren Fleischkonsum deutlich reduziert, ohne dass wir das Gefühl haben, auf etwas verzichten zu müssen.
Das Buch ist eine Bereicherung für jeden, der vegan mal ohne Tofu und andere Fleischersatzprodukte kennenlernen möchte. Vielleicht fehlt dem ein oder anderen noch ein schönes Weihnachtsgeschenk. Dies kann ich Euch von Herzen empfehlen.
Der Workshop
Im Herbst hatte ich dann die Möglichkeit, an einem Fermentier-Workshop teilzunehmen, den Syl veranstaltet hat. Mit dem Thema Essig hatte ich mich schon auseinander gesetzt, aber ich habe hier zum ersten Mal selbst Sauerkraut und diverses Gemüse angesetzt.
Das wollte ich schon immer mal ausprobieren und es ist gelungen. Das ist für mich ein weiterer Baustein, um meine eigene Ernte aus dem Garten haltbar zu machen. Was ich sehr mochte: Syl ist genau so, wie sie sich im Internet präsentiert. Sie ist authentisch und so sind ihre Kurse 100 % Syl. Auf ihrer Website findet man aktuelle Kurstermine.
Das Weihnachts-E-Book
Für die Weihnachtszeit hat Syl noch ein kleines Special herausgebracht: Ein E-Book mit kleinen Geschichten und veganen Rezepten rund um das Thema Weihnachten. Hier könnt Ihr es erwerben.
*Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate Link. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn das Buch über diesen Link gekauft wird. Die Kosten für die Provision werden von Amazon gezahlt. Man kann das Taschenbuch aber auch in jedem Buchladen erwerben.
2 Kommentare
Karen Heyer
Liebe Steffi,
Danke fürs Vorstellen des Buches, ich kannte Sylwia Gervais tatsächlich noch nicht! Das Buch könnte auch in mein Kochbuchregal passen. Obwohl ich ebenfalls keine Kochbücher mehr kaufe und bereits um einige Exemplare reduziert habe. 😉
Ans Fermentieren habe ich mich bisher nicht herangetraut, wenn ich Deine tollen Ergebnisse sehe, macht mir das Mut.
Liebe Grüße
Karen
Frau Pratolina
Liebe Karen,
Ich habe auch viele Bücher wieder rausgeschmissen, da gibt es viele, die erst ganz toll aussehen und wo dann Rezepte wenig alltagstauglich sind oder man viel zu viele Zutaten benötigt. Zum Fermentieren empfehle ich Dir, mit Apfelessig anzufangen. Dazu gibt es Anfang Januar bei mir auch einen Post.
Liebe Grüße
Steffi