Vom kleinen Glück: Ein Gartenzwerg
Jeden Samstag berichte ich vom kleinen Glück, denn es sind die kleinen Dinge, die das Leben schön machen: Ein Gartenzwerg.
Ihr haltet mich jetzt sicher für verrückt
Schließlich ist der Gartenzwerg doch der Inbegriff der Spießigkeit. Wer will den denn noch im Garten haben? Aber als sich letzten Sonntag eine kleine, feine Gartenstammtischrunde in meinem Garten einfand, hatte jeder ein kleines Geschenk dabei. Denn auch wenn man vorher sagt, dass niemand etwas mitbringen muss, möchte keiner mit leeren Händen kommen. Und so finden neue Pflanzen ihren Weg in die Beete, Selbstgemachtes des Weg in die Küche und es zieht ein Minigartenzwerg ein. Eine Nachbildung des Urgartenzwerges, nur viel viel kleiner. Und das macht den Gartenzwerg doch wieder charmant. So hat man ein kleines bisschen das Gefühl, man hätte Geburtstag, obwohl doch einfach nur netter Besuch gekommen ist, mit dem der Nachmittag vergeht wie im Flug.
Es fehlt ein Name
Bisher haben wir noch keinen Namen gefunden. Aber vielleicht fällt Euch ja einer ein? Dann schreibt doch Eure Ideen bitte in die Kommentare. Derweil nimmt der kleine Mann einen Gartenrundgang vor. Schließlich möchte die neue Heimat begutachtet werden.
Im Vorgarten dachte er kurz darüber nach, das Vogelhäuschen zu beziehen, denn es hat doch die richtige Größe für ihn und sieht so schön aus. Ich habe ihm abgeraten, denn die Spatzen können recht rabiat sein, wenn sie denken, jemand würde ihnen den Futterplatz streitig machen.
Die englische Bank fand er zu groß. Und auch ein wenig zu vornehm. Er fühlte sich verloren und deplatziert.
Luise
Luise gefiel ihm sehr. Er machte ihr hemmungslos Komplimente zur neuen Frisur. Aber Luise ist ja sehr schüchtern und hielt den Blick gesenkt. Vielleicht geht da ja später noch was…
Ein strenger Blick traf mich beim Abstieg. Hier wäre er fast in einen Haufen getreten. Er empfand es als Zumutung, dass ich dies nicht schon längst entfernt habe. Eine solche Unordnung gefällt ihm nicht.
Die passende Bank
Eine passende Bank fand er auf der Teichinsel. Die gefiel ihm generell sehr gut, aber er bekam nasse Füsse und wollte dann doch nicht dort bleiben, weil ich ihm erzählte, dass der Frosch öfter mal zu Besuch käme.
Staunend stand er im Hochbeet vor der riesigen Zucchini. Er schien recht zufrieden mit den Ernteaussichten.
Das Schattenplätzchen unter dem Kirschbaum mochte er, allerdings schaute er mich strafend an, denn der Kronleuchter ist ja wohl auch ein wenig spießbürgerlich. Naja, wenn er meint…
Hier könnte ja auch mal wieder aufgeräumt werden, sollte er wohl sagen. Ich nahm ihn schnell und brachte ihn zum Pool.
Wie ihm Urlaub, fühlte er sich kurz und erwägt einen Sprung ins kalte Nass. Glücklicherweise fiel ihm vorher ein, dass er gar nicht schwimmen kann.
Endlich ein paar Blümchen in seiner Höhe. Die meisten anderen Blumen wachsen seiner Meinung nach viel zu hoch. Das stimmt, es gibt sehr viel hohe Blumen in meinem Garten. Ich werde dies in Zukunft mit bedenken.
Eine neue Freundin
Mit Hilfe eines Leckerlies waren die beiden sofort beste Freunde. Er fand Frieda umwerfend, daher wollte er auch nicht länger als nötig bei ihr bleiben. Man soll Freundschaften nicht überstrapazieren, meinte er.
Unter dem Apfelbaum
Ein Bonsaiapfelbaum hat ihm sofort gefallen. Lässig lehnte er sich für ein Foto an den Stamm und erklärte, dass er erst einmal genug gesehen habe.
Ist es nicht ein kleines Glück, als Gartenzwerg den passenden Baum für ein kleines Schläfchen im Schatten zu finden?
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Steffi
Verlinkt mit Fräulein Ordnung und Lorettas und Wolfgangs Gartenglück.
6 Kommentare
kleiner-staudengarten
Guten Morgen Steffi,
so schön deine Geschichte rund um den kleinen Gartenzwerg.
Hab einen schönen Sonntag, Marita
Frau Pratolina
Liebe Marita,
Das Leben mit einem Gartenzwerg bietet halt neue Perspektiven, die geteilt werden möchten ; )
Liebe Grüße
Steffi
Sigrid
Liebe Steffi, danke für diesen amüsanten Spaziergang durch deinen Garten mit deinem neuen Mitbewohner. Ist ja ein süßes Kerlchen, find ich!
Liebe Grüße, Sigrid
Frau Pratolina
Liebe Sigrid,
Es freut mich, wenn ich Dich zum Lächeln gebracht habe- das war auch so beabsichtigt.
Liebe Grüße
Steffi
Jeanne
Liebe Steffi,
hahaha, einfach nur köstlich, dein Beitrag!! Ich musste ja so lachen; vor allem bei eurem Kennenlernen, hätte ich fast den Kaffee wieder ausgespuckt :)…..sooo genial!
Ja, ich finde Gartenzwerge ebenfalls spießbürgerlich und oberkitschig, aber dieses kleine Kerlchen hat fast schon etwas niedliches an sich. Mir fiel prompt der Name „ALBERT“ ein, als ich ihn so sah 😉
Zum Glück hat er nun doch ein lauschiges Plätzchen gefunden- ist das etwa der Apfelbaum, der sich damals aus dem verfaulten Apfel auf dem Boden seinen Weg bahnte???….
Vor einiger Zeit sah ich auf Creadienstag eine ganz süße Idee: da hat jemand eine Art „fairy garden“ für Zwerge , bzw. einen Zwerg gebastelt, und die Szene sah aus, als hätte eben dieser nach getaner Arbeit sowohl sein Werkzeug beiseite gelegt, als auch sein Hemd am Spaten aufgehängt, weil ihm anscheinend zu warm wurde. Das fiel mir prompt wieder ein, als ich eben deinen Zipfelmützenfreund so sah 😉 Kribbelt es dich nicht in den Fingern, ihm ein entsprechendes „Zuhause“ bei euch zu basteln?…..(hihihi)
Ganz viele liebe Grüße auch an Albert (oder wie auch immer 😉
Jeanne
Frau Pratolina
Liebe Jeanne,
Ich schwanke jetzt sehr zwischen Albert und Thor- wurde mir auf Instagram vorgeschlagen. Ich bin mir noch nicht sicher, irgendwie gefällt mir ja beides.
Du hast völlig recht, es ist dieses Bäumchen. Das Du Dich daran noch erinnern kannst!Tatsächlich habe ich ja schon mal so einen Feengarten zusammengestellt. Daher befindet sich auf der Teichinsel ja auch die kleine Bank und der Zaun. Dort ist es ihm aber definitiv zu feucht und ich weiß auch nicht, ob der Frosch ihn dann nicht irgendwann in die Tiefe mitreißt.
Mal sehen, irgendwann braucht der Apfelbaum einen neuen Topf. Wer weiß, was da so entsteht?
Liebe Grüße
Steffi