
Die Totholzhecke
Dieses Jahr wollte ich mit dem Baumschnitt mal etwas anderes machen und habe eine Totholzhecke angelegt.

Schon lange hat mich die freie Sicht auf unseren Kompost gestört
Seitlich habe ich ihn mit einer Minibuchenhecke versehen und eigentlich sollen die Komposter zum Garten hin durch Büsche abgegrenzt werden. Die wollen aber bisher noch nicht so richtig wachsen und so dienen sie noch nicht wirklich als Sichtschutz. Und wenn sie im Winter ihr Laub verlieren, ist wieder freie Sicht. Also wollte ich eine kostengünstige Lösung, die nicht viel Platz in Anspruch nehmen durfte.
Im Baumarkt wurde ich fündig und nahm herunter gesetzte Zaunpfähle mit. Sie waren leicht verbogen, was mir aber nicht wichtig war, denn an einer solchen Hecke ist ja auch nichts wirklich gerade. Wir haben vier Stück bekommen, die wir als Außenbegrenzung in die Erde geschlagen haben. In der Mitte haben wir vorher woanders genutzte Pfosten gesetzt. Je dichter die Pfosten gesetzt werden, um so einfacher ist es schließlich, den Holzschnitt einzubringen.
Der Gatte hat am Wochenende unsere Zierweide beschnitten. Hier fällt jedes Jahr eine große Menge Schnittgut an, dass ich bisher mehr schlecht als recht gehäckselt habe. Mit diesen sehr dünnen, biegsamen Ästen kam unsere Häcksler nicht wirklich gut zu recht und es war mühselig. Die gehäckselte Zierweide nutze ich bisher in Beeten als Mulch, im Kompost oder als Füllmaterial in den Hochbeeten. Dieses Jahr habe ich nicht gehäckselt, sondern gestapelt. Und es ist erstaunlich wie viel Material man hier nutzen kann.
Die Totholzhecke
wird auch Benjeshecke genannt, nach Herrmann Benjes, der sie in den 1980er Jahren beschrieben hat. Sie sollte eine günstige Möglichkeit sein, Land zu begrenzen und Naturschutz zu betreiben. In einer solchen Hecke haben Tiere die Möglichkeit, sich zu verstecken, Insekten können überwintern und richtig angelegt begrünt sie sich durch Samenflug und Vogelkot auch von selbst.

Zum ersten Mal ist sie mir bewusst aufgefallen in einem Garten, den ich mir 2018 im Rahmen der Offenen Gärten Berlin-Brandenburg angeschaut habe. In diesem Garten stand sie ebenfalls, um den Arbeitsbereich und Nutzgarten vom Ziergarten optisch zu trennen.

Bei uns im Garten soll sie hauptsächlich ein Sichtschutz sein, darf aber auch gerne von Tieren genutzt werden. In der Größe ist sie auch eher eine kleine Hommage an die Benjeshecke. Die Komposter stehen jetzt ein wenig windgeschützter, was bei den Stürmen, die in diesem Monat alles bewegen, was nicht sicher und fest ist, auch beruhigend ist. Wir haben das gesamte Schnittgut, dass dieses Jahr angefallen ist, dort verarbeitet. Das ist sicher auch eine tolle Lösung für Gärtner ohne Auto. Das Holz vergeht unten langsam und so kann man von oben immer wieder nachfüllen. Und kostengünstig war es auch. Wir haben lediglich die äußeren Pfähle für weniger als 10 Euro gekauft.
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8 Kommentare
niwibo
Was für eine tolle Idee liebe Steffi.
Sieht schön aus, kostet nicht viel und ist nachhaltig. Was will man mehr.
Und wenn die Tiere sie auch noch als Kuschelplatz nehmen, umso besser.
Leider fällt bei uns nicht genug Schnittabfall an, ansonsten hätte ich die Idee gerne nachgemacht.
Lieben Gruß
Nicole
Frau Pratolina
Vielen Dank, liebe Nicole! Mal schauen, ob es den Tieren gefällt.
Schade, dass bei Dir das Schnittgut nicht ausreicht.
Liebe Grüße
Steffi
Elke Schwarzer
Das sieht super aus!!! Ich hab das auch an meinem grünen Komposter gebaut, leider kann ich das nicht an der Seite machen, die mich am meisten stört, weil ich noch dran muss. Deiner steht ja freier.
VG
Elke
Frau Pratolina
Liebe Elke,
Vielen Dank! Dass Du es selbst genauso gemacht hast, zeigt mir, dass ich das richtig gemacht habe. Der Kompost stand bei uns ein wenig zu frei. Wenn er zu leer ist, konnte es schon mal sein, dass er sich an stürmischen Tagen auf Wanderschaft begibt. Jetzt ist er sicher ein wenig geschützter.
Liebe Grüße
Steffi
Wolfgang Nießen
Liebe Steffi,
so eine Hecke ist eine tolle Idee. Ich habe das zwar schon mal irgendwo gesehen, aber dann leider auch wieder vergessen. Das wäre auch was für unseren Garten.
Ich finde es immer gut, wenn man gleichzeitig auch was für die Natur tun kann und wünsche Dir noch eine wunderschöne Restwoche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Frau Pratolina
Lieber Wolfgang,
Bei Eurem Baumbestand wäre das sich was für Euch und der Baumschnitt lässt sich so am einfachsten verarbeiten. Das Geschreddere kann ja Stunden in Anspruch nehmen. Und wenn Du Platz hast, kannst Du die Hecke ein wenig tiefer planen, dann passt mehr rein.
Ich wünsche Dir ebenfalls eine schöne restliche Woche!
Liebe Grüße
Steffi
Anonymous
Eigentlich habe ich schon lange vor, einen Häcksler zu kaufen, aber jetzt bin ich froh, es noch nie getan zu haben. Jetzt überlege ich, wo ich so eine tolle Totholzhecke aufbauen könnte! Wir haben immer sehr viele Äste vom Maulbeerbaum und vom Holunderbaum, die würden sich gut dafür eignen. Danke für den Tipp!
Liebe Grüße, Sigrid
Frau Pratolina
Liebe Sigrid,
Es freut mich sehr, dass ich Dich inspirieren konnte. Sicher findest Du ein geeignetes Plätzchen in Deinem Garten. Man kann super einen Arbeitsbereich abgrenzen, aber auch einen Sichtschutz für einen Sitzplatz oder für eine Kinderecke einrichten. Oder die Gemüsebeete abgrenzen. Ich denke, es gibt da viele Möglichkeiten. Und es geht auch schnell. Für mich sogar schneller, als das ganze Schnittgut zu häckseln.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Steffi