
Vom kleinen Glück: Spaziergänge
Jeden Samstag berichte ich vom kleinen Glück, denn es sind die kleinen Dinge, die das Leben schön machen: Spaziergänge.
Ich mag es, in Bewegung zu sein. Während andere lieber mit dem Rad unterwegs sind, bin ich gerne zu Fuß unterwegs, denn da kann ich einfach mehr entdecken.

Es gibt auch welche, die auch zu Fuß unterwegs sind
in unserem Dorf. Und auch wenn sich in Stahnsdorf Anekdote an Anekdote reiht und der Bürgermeister von sich reden macht, weil er für eine Bogenjagd plädiert, haben mich die Wildschweine bisher nicht allzu sehr gestört. Ich bin als Westberliner Kind, aufgewachsen im grünen Randbezirk Zehlendorf, quasi mit ihnen sozialisiert. Begegne ich einem, trete ich den geordneten Rückzug an und mein Grundstück benötigt einen sicheren Zaun, sonst muss ich mit unerwünschten Besuchern rechnen. So war ich nie einem Angriff ausgesetzt, trotzdem ich schon die eine oder andere Begegnung hatte. Im Ort findet man überall Spuren von ihnen und ab und an wühlen sie auch mal den Weg vor unserem Grundstück auf.

Besonders schön finde ich die Abendstimmung,
die schon wieder unaufhaltsam in den Nachmittag rutscht. Jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Aber zu sehen, wie die Sonne sich über den Feldern senkt, ist wunderschön.

Da ich gerne spazieren gehe,
versuche ich, so viele Wege wie möglich zu Fuß zu gehen. So gehe ich jeden Mittwoch zum Yoga, statt mit dem Auto zu fahren. Auf dem Rückweg komme ich so immer an einer Gärtnerei vorbei und ich muss zugeben, ich gehe selten nur vorbei, sondern muss immer wieder mal schauen, ob es im Sortiment etwas Neues gibt oder es eine Dekoidee gibt die mir besonders gefällt. Nicht immer nehme ich etwas mit, denn ich möchte auch hier mein Konsumverhalten verändern.

Aber ich hatte da so eine Idee,
die schon ein paar Wochen lang in meinem Kopf steckte und nun wollte ich sie endlich mal angehen. Unsere alte Vogeltränke ist rostig geworden. So möchte ich keinem Vogel Wasser anbieten. Wer weiß, was sich da so im Wasser löst und die Spatzen nach ausgiebigem Bade plötzlich in rostiger Rüstung dastehen. Wegwerfen wollte ich sie auch nicht. Daher habe ich sie nun mit Sempervivum, Sedum und Gold-Tripmadam bepflanzt und habe so eine Begrünung vor der Haustür stehen, die auch der Sonne standhalten kann. Unsere Haustür wird nämlich von der Mittagssonne bestrahlt, was im Winter sehr schön ist, aber im Sommer für viele Blumen nicht erträglich ist. Einer Steingartenbepflanzung wird es aber wohl gefallen. Und ein paar Pflanzen vor der Haustür sind in jedem Fall mein kleines Glück, denn immer wenn ich sie Tür öffne und sie sehe, hüpft mein Herz.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende mit vielleicht dem ein oder anderen trockenes Stündchen für Spaziergänge und einem Gefühl vom kleinen Glück!
Herzliche Grüße
Steffi
Verlinkt mit Fräulein Ordnung und Lorettas und Wolfgangs Gartenglück.
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20 Kommentare
Tante Mali
Liebe Steffi,
ich mag deine kleine Glück Serie sehr weil sie so schön verdeutlichen, dass das Glück eben nicht in den großen Gesten sitzt. In den alltäglichen Dingen sehr wohl, wenn ein Mensch die Fähigkeit hat, offenen Auges zu sehen. Deine stimmungsvollen Bilder sind wundervoll und die Idee mit der Vogeltränke find ich super. Sieht zauberhaft aus und Pflanzgefäße braucht es ohnehin immer :).
Liebste Grüße und ein wundervolles Wochenende
Elisabeth
Frau Pratolina
Liebe Elisabeth,
Und die außergewöhnlichsten Pflanzgefäße sehen dann auch immer am eindrucksvollsten aus, oder?
Liebe Grüße,
Steffi
riitta k
Your sunset photos are gorgeous and the autumn planting is beautiful. Recycling & walking are good things! Wishing you lovely walks & sunny weekend. LG riitta
Frau Pratolina
Dear Riitta,
Thank you so much for your lovely compliments. Wish you have a nice weekend too
Greetings,
Steffi
Gartendeko-Blog
Liebe Steffi,
oh ja ich gehe auch viel lieber zu Fuß bzw. fahre mit dem Rad statt das Auto zu nehmen. Man sieht einfach mehr und ich schaue halt auch total gerne in die Gärten 😉 Da findet sich immer eine Inspiration. Spannend finde ich ja die Wildschweinspuren, sowas habe ich allerdings noch nicht entdeckt. Wühlen tun sie hier aber auch viel. Danke für’s Zeigen und liebe Grüße
Monika
Frau Pratolina
Liebe Monika,
Ja, da war es wohl matschig und dann sind sie auf den neusten Fußweg vor Ort gelaufen und haben diese Spuren hinterlassen. Ich sehe allerdings überall Spuren, denn die Frischlinge sind jetzt große genug und die Bachen suchen überall mit ihnen nach Futter. Ihre Rotten sind beeindruckend groß.
Ich schaue auch immer gern in andere Gärten.
Liebe Grüße
Steffi
Traudi Gartendrossel
o ja, das kann ich nachempfinden, das man das, was man auf Spaziergängen erlebt, im Bild festhalten möchte. Das ist Dir gelungen, denn Deine Fotos sind wunderschön, Diese besonderen Augenblickmomente machen das kleine Glück aus… Danke fürs Mitnehmen…
Ich wünsche Dir ein wunderbares Wochenende mit vielen Augenfreuden.
Ein lieber Gruß von Traudi.♥ aus dem Drosselgarten.
Frau Pratolina
Liebe Traudi,
Vielen Dank für Deinen Besuch und für die lieben Worte!
Hab einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Steffi
Andrea/ die Zitronenfalterin
Stimmt, rostige Spatzenrüstungen wären wohl nicht ideal. Deine Lösung sieht fein aus. So schöne herbstliche Stimmungen hast du eingefangen.
Liebe Grüße
Andrea
Frau Pratolina
Liebe Andrea,
Vielen Dank. Da habe ich dir mit der rostigen Spatzenrüstung bestimmt ein lustiges Bild in den Kopf gesetzt, oder?
Liebe Grüße
Steffi
Bernhard
Ich finde das Bild „Abendstimmung“ einfach nur toll. Sehr gut das Licht in Szene gesetzt.
LG Bernhard
Frau Pratolina
Vielen Dank, lieber Bernhard für die lieben Worte!
Liebe Grüße
Steffi
niwibo
Hallo nach Stahnsdorf… die Einladung zum Kaffee nehme ich gerne an.
In Zehlendorf hat meine Tante bis vor 6 Jahren gewohnt, wir waren letzte Woche auch dort, denn es ist ein Stückchen Heimat für mich. Außerdem ist ein Besuch auf dem Friedhof immer ein Muss.
Von dort ist es ja nicht mehr so weit zu Dir, also dann im nächsten Jahr…
Deine Vogeltränke ist klasse. So schön bepflanzt, das macht den Eingang gleich nochmal so schön.
Dir nun einen kuscheligen Abend, lieben Gruß
Nicole
Frau Pratolina
Liebe Nicole,
Oh, da freu ich mich. Dann lernen wir uns nächstes Jahr vielleicht persönlich kennen. Und wenn Du nach Zehlendorf fährst, ist es tatsächlich nicht mehr weit.
Hab einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Steffi
Pia
Ich bin auch gerne zu Fuss unterwegs, neuerdings mit dem Kinderwagen und der Enkelin die mich strahlend anlächelt wenn sie nicht gerade schläft. Ich bin auch der Meinung, dass jedes Tier seine Daseinsberechtigung hat und man ihnen Raum zum leben lassen soll. Selber bin ich noch nie einem Wildschwein begegnet nur ihren Spuren.
L G Pia
Frau Pratolina
Liebe Pia,
Das Problem ist tatsächlich die zunehmende Bebauung, die den Tieren den Lebensraum immer mehr einschränkt. Da immer mehr Leute in den Speckgürtel von Berlin drängen, ist es schwer, allen gerecht zu werden. Grundsätzlich bin ich allerdings völlig Deiner Meinung. Ich habe nichts gegen die Schweine, da sie mir nichts tun.
Spaziergänge mit Kinderwagen sind toll und später, wenn sie richtig laufen können, wird es immer spannender. Man kommt zwar nicht mehr so weit, aber was Kinder alles am Wegrand entdecken, ist erstaunlich.
Liebe Grüße
Steffi
Wolfgang Nießen
Liebe Steffi,
ich gehe zwar auch viel zu Fuß, fahre aber lieber mit dem Rad. Einfach nur des Sports wegen. Wildschweine haben wir hier im Dorf nicht und gesehen habe ich auch noch nie welche, selbst nicht im Wald. Aber ich finde sie schön. (Ich weiß, dass sie auch gefährlich werden können.)
Das Licht ist im Herbst ganz besonders, was man auf Deinen wunderschönen Bildern auch gut sieht.
Eine Gärtnerei einfach so besuchen, und nichts kaufen? Haben wir schon oft versucht, klappt nicht, irgendwas geht immer mit.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Frau Pratolina
Lieber Wolfgang,
Der Gatte sieht das mit dem Rad genauso, macht aber trotzdem auch willig Spaziergänge mit mir.
Wenn Du jede Woche an einer Gärtnerei vorne kommst, musst Du Dich irgendwann disziplinieren, sonst wirst du arm. Oft sehe ich mir nur Dekorationen an, durch die ich mich inspirieren lasse.
Liebe Grüße
Steffi
Jeanne
Liebe Steffi,
da haben wir wieder etwas gemeinsam. Ich gehe seeehr viel zu Fuß und versuche wirklich, meine 10.000 Schritte zu schaffen. Für`s Rad ist es hier leider zu bergig- das haben wir uns in Bayern schon abgewöhnt. Dafür haben wir unsere Wanderschuhe „durchgelaufen“, *lach* Mittlerweile fahren ja die meisten selbst die kürzesten Wege nur noch mit dem Auto und holen sich dann einen Hund, damit sie wieder mehr Bewegung haben!? (verkehrte Welt)
Und was ich schon alles „gefunden“ hab auf meinen vielen Laufstrecken…..Das geht aber wirklich nur zu Fuß, weil man/frau da viel achtsamer ist.
Die Vogeltränke ist sehr schön bepflanzt und auch die Abendstimmung hast du sehr schön eingefangen.
Dir noch einen schönen Sonntag und ganz liebe Grüße
Jeanne
Frau Pratolina
Liebe Jeanne,
Ja, offensichtlich haben wir so einiges gemeinsam ; )
Ich wünsche Dir einen schönen Abend!
Liebe Grüße
Steffi