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Zu viel Holz vor der Hütte? 11 Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt

Zu viel Holz vor der Hütte? Woran denkt ihr denn jetzt bitte? In Anbetracht der Stürme, die wir in den letzten Wochen erlebt haben, sind viele Bäume umgestürzt und hat mich an eine Situation aus dem letzten Jahr erinnert, von der ich euch erzählen möchte. Außerdem möchte ich euch 11 Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt vorstellen.

Zu viel Holz vor der Hütte? 11 schnelle Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt
Rankobelisken aus Holzschnittgut

Auf meiner täglichen Spazierrunde kam ich im letzten Spätsommer bei einer Nachbarin vorbei, die gerade ihren Kirschbaum von einem weiteren Nachbarn beschneiden ließ. Solche Aktionen macht sie gemeinsam mit dem Nachbarn nur, wenn ihr Mann nicht zugegen ist, der strikt gegen jede Veränderung im Garten ist. Daher war sie reichlich gestresst, denn der Nachbar schnitt und schnitt und es türmte sich ein riesiger Berg Schnittgut. Auf meine Frage, was sie denn damit anfangen wolle, meinte sie, dass das alles am besten sofort verschwinden müsse- nämlich bevor die Heimkehr des Mannes anstand. Mein neben mir stehender Gatte wurde merklich blasser, als ich erklärte, dass ich ihr das abnehmen würde. Die Nachbarin bekam langsam wieder Farbe ins Gesicht.

Zu viel Holz vor der Hütte? 11 schnelle Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt
Holz als Rankhilfe im Gemüsebeet

 

Etwa 20 Schubkarren später stand ich im Vorgarten vor einem Berg Schnittgut, während der Gatte, der zwischenzeitlich geduscht hatte und nun zum Nachtdienst entschwand, etwas zweifelnd schaute. Mir doch egal!

Zu viel Holz vor der Hütte? 11 Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt
Glückliche Frieda

 

11 Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt

  1. Zunächst beglückte ich die Kaninchen mit frischen Kirschzweigen. Sie benötigen nicht lange, um Kirschzweige zu Kleinholz zu verarbeiten. Erst werden die Blätter verspeist, dann die Rinde rundum abgenagt. Zum Schluß wird der Ast in kleine Stöckchen zerbissen. Solltest du selbst keine Nager haben, frag doch mal in der Nachbarschaft nach. Kaninchenbesitzer kann man mit Holz von Obstbäumen, Hasel oder Weide sehr glücklich machen.
  2. Der Rest wanderte in meine gerade erweiterte Totholzhecke. Die Totholzhecke versteckt meinen Kompostplatz und ist ein wertvoller Bestandteil meines Naturgartens. Sie bietet diversen Tieren Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten. Das Tolle an einer solchen Hecke ist, dass sie mit der Zeit absackt und man sie immer wieder weiter von oben befüllen kann. Es passt also auch im nächsten Jahr das Schnittgut wieder rein.
  3. Die längsten und geradesten Äste habe ich beiseite gelegt. Die verwende ich das ganze Jahr über als Staudenstützen.
  4. Aus ein paar Ästen habe ich letzten Jahr sogar einen kleinen Zaun gebaut, der die Astern in Grenzen halten soll.
  5. Auch im Gemüsebeet arbeite ich mit gebauten Rankgerüsten aus solchen Ästen.
  6. Für zwei Topfrosen habe ich nun aus diesen Ästen mit Hilfe von Draht und Weidenästen zwei Rankobelisken gebaut. Diese Äste lassen jede Deko im Garten natürlicher aussehen als gekaufte. Geht etwas davon kaputt, wandert es anschließend in  die Totholzhecke.
  7. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit für Schnittgut ist die Beetbegrenzung mit Ästen oder sogar ganzen Baumstämmen. Das sieht natürlich aus und sie dienen Insekten als Behausung.
  8. Aufrecht stehend und mit Löchern versehen können so natürliche Wildbienenhotels gebaut werden.
  9. Schnittgut bildet in Hochbeeten die unterste Füllschicht. Will man ein Hochbeet bauen, sollte man Schnittgut auf gar keinen Fall entsorgen, denn bei Befüllen eines Hochbeetes bekommt man schnell das Gefühl, ein Fass ohne Boden vor sich zu haben. Da passt nämlich erstaunlich viel rein. Und je mehr Füllmaterial man selbst schon hat, desto weniger Erde muss man noch dazu kaufen.
  10. Dickere Äste kann man gut an trockenen Stellen lagern und sie nach zwei bis drei Jahren Trocknungszeit als Feuerholz für die Feuerschale nutzen.
  11. Zu Hackschnitzeln gehäckselt kann man wunderbar natürlich Wege im Garten mit Schnittgut anlegen für die man sonst vielleicht Rindenmulch gekauft hätte.

    Zu viel Holz vor der Hütte? 11 Möglichkeiten zur Verarbeitung von Holzschnitt
    Der Asternzaun

Es gibt also viele Möglichkeiten, wie man Schnittgut noch verwenden kann. Habe ich etwas vergessen? Dann schreib es doch in die Kommentare. Ich freue mich, wenn noch mehr Ideen zusammen kommen.

Hier mein Beitrag über den Bau einer Totholzhecke.

Hier sieht man die natürlichen Staudenstützen.

Hier zeige ich den Asternzaun.

 

6 Kommentare

  • Jeanne

    Liebe Steffi,
    bei der Überschrift musste ich natürlich SOFORT an eine bayerische Almhütte denken!!…
    Ich denke mal, DAS war auch deine Absicht dahinter …(hüstel 😉 oder???
    Wow!! Dein Beitrag ist wieder sowas von toll!! Du müsstest den wirklich in die Welt hinausposaunen.
    Wenn man sieht, welche Bauhof-Partys jeden Samstag stattfinden, NUR um das ganze Schnittgut zu entsorgen, da kann ich auch nur den Kopf schütteln!!
    Ich bin sooo froh, wieder von dir zu lesen und hab dich auch schon ganz arg vermisst!! 🙂 Schön, dass du wieder da bist!! :))
    Und soll ich dir nochwas sagen? Angefixt von deinem Beitrag über die Benjeshecke haben mein Mann und ich es im vergangenen Haus tatsächlich noch geschafft, eine Mini-Hecke anzulegen. Bin gerade am überlegen, ob ich die noch auf meinem Blog zeigen soll…was meinst du??
    Viele liebe Grüße

    Jeanne

    • Frau Pratolina

      Liebe Jeanne,
      Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Ich weiß, ich habe mich ein wenig rar gemacht, was viele, viele Gründe hatte. Ich werde mich bemühen, nun wieder regelmäßiger zu bloggen.
      Das finde ich ja toll, dass ihr eine Benjeshecke angelegt habt! Auf jeden Fall solltest du darüber berichten. Je öfter man darüber hört, desto besser. Ich habe meine im letzten Jahr nochmal vergrößert dank der Nachbarskirsche. Über die Jahre wird sie sicherlich auch grün werden. Ich habe dieses Jahr mal ein wenig Saatgut der Waldclematis davor ausgestreut.
      Liebe Grüße
      Steffi

  • Sigrid

    Liebe Steffi, schön dass du wieder da bist!! Und das gleich wieder mit einem interessanten Beitrag, fundiert und gleichzeitig amüsant, typisch Frau Pratolina eben!!
    Ich möchte deine Liste gerne ergänzen, 3 Möglichkeiten zur Verwendung von Schnittgut sind mir noch eingefallen, 3 Verwendungszwecke die sich überschneiden:
    1. Spielmaterial für Kinder: sie üben damit den Umgang mit der Gartenschere und dem Schnitzmesser, sie bauen damit Brücken im Sandkasten, Ställe, Tipis … Und
    2. Basteln daraus tolle Deko. Deko aus Schnittgut können natürlich nicht nur Kinder!! Bei Erwachsenen wird daraus manchmal sogar
    3. Kunst! Schau dir mal dieses Video an, die Frau lebt in dem Dorf in dem ich aufgewachsen bin … https://youtu.be/ZOUoKskRg5k
    Liebe Grüße Sigrid

    • Frau Pratolina

      Liebe Sigrid,
      Dank für deine lieben Worte und vielen Dank für die Ergänzungen. Da ich ja einen Teenie habe, sind mir de Möglichkeiten für Kinder nicht mehr so präsent. Aber natürlich fand auch er Stöcker aller Art zum spielen sehr wichtig.
      Das Video schaue ich mir später mal an, vielen Dank für den Tipp und liebe Grüße,
      Steffi

  • Anke

    Liebe Steffi,

    so schön, dass man wieder von Dir liest. Dein Post ist so herrlich witzig geschrieben, den Blick Deines Mannes kann ich mir vorstellen …

    Mit dem Totholz hat man so viele Möglichkeiten, Deine Ideen sind genial. Ich werde mir auch mal so einige „Stöckchen“ als Staudenstützte bauen. Normalerweise häckseln wir sehr viel oder geben die dicke Äste an den Nachbarsjungen, der viel dabei „baut“. Wenn ich ihn frage, ob er diese Äste gebrauchen kann, sagt er immer „Ich brauche alles“, hihi …

    Hast Du Erfahrung, wielange diese Sachen halten ?

    Liebe Frühlingsgrüße
    von Anke

    • Frau Pratolina

      Liebe Anke,
      Vielen Dank für Deine lieben Worte und Deinen Besuch hier auf meinem Blog! Ich musste erst einmal lachen, denn ich glaube, was Holz betrifft, habe ich gerade gestern die gleiche Antwort meinem Nachbarn gegeben auf seine Frage, ob ich Holzreste gebrauchen könne. Ich konnte auch alles gebrauchen.
      Als wir ganz am Anfang unseren Trompetenbaum runtergenommen haben, habe ich die dicken, langen Äste behalten. Seit vier Jahren dienen sie im Hochbeet als Rankgerüst. Dies baue ich aber immer im Herbst ab und im Frühjahr wieder auf. Mein kleiner Asternzaun steht jetzt im zweiten Jahr. Ich musste ihn ein wenig ausbessern, da die Meisen das Juteband für ihren Nestbau auseinander gepflückt haben. Das Holz hält aber bisher. Ich denke bei der Haltbarkeit kommt es immer auf die Holzart und die Dicke des Astes an und leiden wird immer der Teil zuerst, der mit Erde in Berührung kommt. Langlebig ist bei mir tatsächlich vor allem das Kirschholz, aber auch die großen Äste der Thuja. Mein Sohn hat auch vor drei Jahren ein Dekoelement aus Kirschholz gebaut, das auch immer noch steht.
      Für mich ist das völlig in Ordnung, wenn solche Dinge nach drei vier Jahren auch mal wieder ausgebessert oder erneuert werden müssen.
      Ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte.
      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
      Steffi

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